Meine Philosophie
Worldrunner - laufend die Welt erleben......
Eigentlich war ich nie ein Sportler. Mir war es nie vergönnt eine Siegerurkunde bei den Bundesjugendspielen
zu „ergattern“. Immer nur kurz davor. Klar, es gab sportliche Aktivitäten, meistens solcher Art, die bei den Kumpels gerade aktuell waren:
Skilaufen, Straßenfußball, Eislaufen, Schwimmen, Judo, Handball, Tennis, Squash, Leichtathletik, Radfahren.
Es schaut nach viel sportlicher Betätigung aus, war es aber schlussendlich nicht. Es war alles zeitlich begrenzt – die Ausdauer fehlte dabei.
Ernst wurde es mit der Zahl 104.
Vor allem mit dem Zusatz Kilogramm. Ich wollte etwas dagegen tun, habe weniger gegessen und mit dem Laufen als „ Abnehm-Unterstützung“ angefangen. Alles ganz harmlos. Allerdings mit gewichtigem,
kiloschmelzendem Erfolg und mit Freude an der Bewegung. In meiner Heimatstadt Ravensburg etablierte sich zu diesem Zeitpunkt ein Triathlon. Je mehr Bekannte daran teilnahmen und mit funkelnden Augen
über die Strapazen berichteten, um so größer wuchs in mir der Drang diese Herausforderung einmal anzugehen. 1,5 Kilometer Schwimmen / 42 Kilometer Radfahren / 10 Kilometer Laufen erschienen mir als
eine sportliche Reise zum Mond. 1993 fand mein Einstieg ins Wettkampfgeschehen statt. Nach strapaziösen 3:30:00 Stunden überquerte ich vor Stolz kaum laufen könnend die Ziellinie. Eine unglaubliche
Euphorie packte mich und ich tingelte von Wettkampf zu Wettkampf.
Wie so oft im Leben wächst dann das Streben nach mehr. Nach der olympischen Strecke im Triathlon pirschte ich mich an die Mitteldistanz
heran. In Immenstadt war es dann soweit und siehe da, ich entdeckte die "Länge" für mich als etwas sehr positives.
Auch läuferisch wollte ich in die Länge, ein erster Marathon sollte gelaufen werden und ich schaute mir den Stadtmarathon in Frankfurt aus. Trotz guter Vorbereitung war dieser Lauf eher quälend für
mich. Alles was man falsch machen konnte wurde konsequent getan: Zu schnell angefangen, Ernährung während des Wettkampfes vernachlässigt, falsche Kleidung usw. Im Ziel wollte ich mich von dieser
Veranstaltungsart verabschieden, Gott sei Dank nicht konsequent genug. Nach fast zwei Jahren Pause in Sachen Marathon ging ich die Sache nochmals an und nun erfasste mich der Marathon Funke.
Mit den Stadtmarathons kam noch eine weitere Ergänzung hinzu - das Reisen. Meine ganze Familie zieht gerne durch die Welt und was lag näher als beides zu verbinden:
4x New York / Paris / Turin / Wien / Berlin / Zürich
Die Reiselust der ganzen Familie Bartl wurde nun auch auf die anstehenden Ironmans ausgeweitet und gestillt. Zu inzwischen 10 erfolgreich absolvierten Ironman Wettkämpfen reisten wir
u.a. nach Lanzarote, Florida, Brasilien und Canada.
Ein kurzes Innehalten im Leben ist sicherlich der 50. Geburtstag. Ich wollte mir etwas besonderes gönnen und schickte mich in die Wüste zum MDS ( Marathon des
Sable ). Eine gute Entscheidung, die Faszination der natürlichen Kargheit und Weite erfasste mich und lässt mich auch nicht mehr ganz los. Schön auch, dass ich bei diesem Ausflug Freunde fürs
Leben gefunden habe. Ueli, einen Schweizer aus Rheinfelden, lernte ich bei meinem ersten Trip nach Marokko kennen. Drei Mal MDS und einmal den faszinierenden Saharalauf über Non Stopp 185 Kilometer
in Libyen haben wir Seite an Seite laufend bewältigt. Wenn das nicht verbindet.
Nach der Hitze wollte ich die Kälte laufend erleben. Stichwort Kälte- richtige Kälte, da fällt einem gleich der Nordpol ein. Im April 2009 war es soweit. Bei minus 50 Grad lief ich nach
erlebnisreichen Reisetagen am Nordpol den Marathon. Ein unvergessliches Erlebnis, da lief es mir nicht nur eiskalt den Buckel herunter als ich das Ziel
erreichte.
Überhaupt haben mich zwischenzeitlich die Erlebnisläufe in den Bann gezogen. Eigenmotivation, Selbsterfahrung, Landschaftseindrücke, Kameradschaft unter den
Läufern bringen mir persönlich deutlich mehr, als das Erreichen von immer besseren Wettkampf-Platzierungen und Wettkampf Ergebniszeiten.
Nachdem die Hitze ( Sahara ), die Kälte und der nördlichste Punkte erlaufen waren zog ich weiter zum tiefsten Punkt, ein Lauf in Jordanien von Aman an das Tote Meer ( - 400 Meter). Jordanien ein
faszinierendes Land, das ich ohne diesen Lauf wahrscheinlich nie besucht hätte. Da wäre mir wirklich etwas entgangen.
Gegensatz von Nord ist Süd also auf in die Antarktis. Eine lange Reise die sich absolut "rentiert" hat . Neben Kälte, Trockenheit und starker Sonneneinstrahlung beeindruckt die Antarktis durch eine
faszinierende Landschaft. Der Marathonlauf dort fand auf einem Gletscher statt und an den anschließenden Tagen stiegen wir auf Berge, wo wahrscheinlich noch kein
Mensch vor uns war.
Nach Hitze, Kälte, Norden, Süden und Tiefe fehlt jetzt die Höhe. Im Mai 2013 wird es soweit sein, beim Mount Everest Marathon in ca. 5.500 Meter Höhe. Ich freue mich schon sehr darauf , zumal der
Anmarsch über mehrere Tage erfolgt und ich mich als Steinbock in den Bergen sowieso sehr wohl fühle. Was wird - ich werde berichten.
Nachdem dann alle Enden oder Ecken der Welt erlaufen sind gibt es weitere noch vage Pläne. Die Trockenheit - ein Lauf durch die Atacama Wüste, höchst wahrscheinlich wieder mit Ueli. Richard aus
Irland "bastelt" an einem Vulkanlauf in Chile. Es gibt noch viel laufend zu entdecken, ich freue mich darauf. Auch auf Anregungen - bitte melden, Worldrunner
weit.